Kampfstil
In einer ernsthaften Vorbereitung auf die Selbstverteidigung gilt es die richtigen Verhaltensmuster sowie effektivsten Kampftechniken zu finden und zu festigen. Die Bindung an einen traditionellen Kampfkunststil erscheint dafür nicht sinnvoll. Besser ist es aus dem Kampfkunstwissen Nützliches herauszufiltern, Überflüssiges zu eliminieren und auf eine ständige Anpassung an die sich wandelnden Anforderungen zu achten. Das praktische Ergebnis dieser Überlegungen ist "Allkampf-Jiu-Jitsu".

Allkampf-Jiu-Jitsu: Was ist das?


Allkampf-Jiu-Jitsu ist eine moderne und effektive Kampfsportart, welche in erster Linie für funktionale und wirksame Selbstverteidigung aber auch zur sportlichen Freizeitgestaltung und zum fairen sportlichen Wettkampf entwickelt wurde. Ab 1978 begann der erfahrene Judoka Veit Meier Schlag-, Tritt- und Stoßtechniken aus verschiedenen Karatestilrichtungen mit Wurf-, Hebel- und Würgetechniken aus der Judo-Selbstverteidigung zu verbinden. Ab 1980 bewährte sich das Allkampf-Jiu-Jitsu bei militärischen Spezialeinheiten, wo Veit Meier den "Meistergrad im militärischen Nahkampf" erlangte und als Ausbilder tätig war. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands 1989 wurde Veit Meiers Allkampf-Jiu-Jitsu auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich.

Bild "Technik2.png"Allkampf-Jiu-Jitsu beinhaltet Techniken aus Judo, Karate, Teakwondo und Aikido. Es wurde entwickelt, um im Ernstfall gegen körperlich stärkere oder bewaffnete Gegner bestehen zu können. Dies geschieht durch vollständige Ausnutzung der körpereigenen Fähigkeiten. Beim Allkampf-Jiu-Jitsu wird der Ausübende deshalb nicht in ein vorgegebenes Schema gepresst, sondern erhält eine individuelle Ausbildung zur Vervollkommnung eines eigenen Stils. Dies beginnt schon damit, dass die Verteidigungshaltung individuell ist und dem jeweiligen Einsatzzweck angepasst werden kann. Die Grundstellungen wurden aus dem Shotokan-Karate übernommen und können je nach Situation beliebig variiert und abgewandelt werden.

Da jede Angriffs- und Verteidigungshandlung eine Synthese aus Zeit und Weg ist, wird die Haltung so gewählt, dass man auf kürzesten Wegen abwehren und kontern kann. Diese Stellung ermöglicht auch eine von den Beinen aus gesteuerte vertikale Rotationsbewegung des Körpers, welche die Kraft des Körpers verstärkt. Unterstützt werden alle Techniken durch entsprechende Atemtechniken, denen aufgrund ihrer Wichtigkeit während des Trainings größere Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Ein großes Augenmerk wird im Allkampf-Jiu-Jitsu auch der Handhabung verschiedenster Waffen gewidmet, da sich jeder Kämpfer besser gegen eine Waffe verteidigen kann, wenn er die Möglichkeiten des bewaffneten Gegners einschätzen kann und weiß, welche Abwehrmöglichkeiten er gegen diesen einsetzen kann. Es ermöglicht dem Sportler auch bei Angriffen mehrerer Gegner, irgend einen Gebrauchsgegenstand zweckentfremdet in eine wirksame Waffe umzufunktionieren oder durch Entwaffnung eines Gegners dessen Waffe wirksam zum Einsatz zu bringen.

Ab 1997 wurde mit der Modifizierung bzw. Anpassung des Allkampf-Jiu-Jitsu an die Erfordernisse der realistischen Selbstverteidigung begonnen. Die in der Prüfungsordnung aufgeführten Kampftechniken werden einer stetigen Kontrolle unterworfen und nicht praxistaugliche durch Andere ersetzt. Immer noch oder gerade deshalb gilt jedoch das Allkampf-Jiu-Jitsu in seiner Vielfalt für alle Altersgruppen sowie beide Geschlechter die beste Möglichkeit bietet ihre jeweiligen körperlichen Fähigkeiten ideal zur SV einzusetzen.

Originaltext aus dem "Offiziellen Magazin des Allkampf-Jiu-Jitsu-Verbandes"